Zeitenwende 2.0 - Omas an die Sockenfront!
- Felix Thiele
- 25. Apr. 2022
- 2 Min. Lesezeit
So eine Hundert-Milliarden Euro Zeitenwende für die Bundeswehr will ja gut geplant werden. Und während Sie jetzt vielleicht an moderne Raketenabfangsysteme denken oder Drohnen, die unsere Soldaten im Einsatz beschützen, und bevor Sie sich, lieber Leser, in Träumereien über ein hochtechnisiertes Land mit einer zeitgemäß ausgerüsteten Armee verlieren, muss ich Ihnen leider sagen: die Technik muss warten, denn der Soldat friert! Jawoll, er friert, denn die Armee hat nicht genügend warme Unterwäsche. Aber zum Glück haben wir im Parlament ja noch ein paar Pazifisten.
Pazifisten? Gibt es die noch? In den ersten Wochen nach Kriegsbeginn in der Ukraine schien es wirklich so, als seien sie ausgestorben oder wenigstens ruhig gestellt und verweichlicht durch das begüterte Leben in unserem wohlhabenden Staat. Um das klar zu sagen: der Pazifismus ist eine hoch respektable Position, die eine hohe persönliche Opferbereitschaft voraussetzt. Wenn es allerdings darum geht, die eigene Zukunft und die unserer Kinder gegen Angriffe von außen zu schützen, so ist der Pazifismus ungefähr so erfolgversprechend, wie den Blattläusen, die den heimischen Gemüsegarten ruinieren, die Geschichte von der Biene Maja vorzulesen. Wie dem auch sei.
Wir haben ja einen klugen Kanzler. Der redet zwar nicht viel, aber hinter den Kulissen ist er ständig dabei, zu sondieren und Kompromisse auszuloten. Wie man hört ist ein erklecklicher Teil seiner Bundestagsfraktion nicht bereit, die Bundeswehr mit modernen Waffen auszustatten. Und deshalb hat unser Kanzler gewissermaßen als Zeichen höchster Regierungskunst ausgehandelt, dass die Soldaten erstmal warme Socken bekommen. Das wird sie freuen und ganz nebenbei noch das Ansehen der Truppe bei unseren Verbündeten enorm steigern. Wozu braucht man dann noch moderne Waffen?
Aber ich bin dennoch ein bisschen besorgt wegen unserer Parlaments-Pazifisten. Schließlich sind wir als gute Staatsbürger doch von Amts wegen dazu verpflichtet, für das Wohl unserer Parlamentarier zu sorgen. Deshalb möchte ich folgenden Vorschlag machen: wir lassen das mit der Zeitenwende einfach sein. 100 Milliarden Euro ist ja auch ein bisschen viel, finden Sie nicht auch? Stattdessen bitten wir einfach unsere Omas, auszuhelfen. Ja, genau, die Omas. Die meisten von denen stricken doch so gerne Strümpfe - vielleicht machen sie das auch nicht gerne, sondern nur aus Langeweile, aber das ist ja egal. Statt uns Nachgeborene zu alle Feiertagen und auch zwischendurch mit dicken Wollsocken zu tyrannisieren und uns ständig zu Lügen zu zwingen - „Danke, Oma, ich liebe Deine Socken, die passen immer!“ - stattdessen könnten die doch Strick-Patenschaften für Soldaten übernehmen oder vielleicht gründen wir sogar Strick-Brigaden zur Stärkung der großen vaterländischen Armee, dann wären sogar die Chinesen neidisch auf uns.
Und ja, den Rest, also das Schießen, Töten und Sterben, dass machen ja die Ukrainer für uns.
Commentaires